Liebe Züchter der Rassen Irish Red, Red and White, Gordon und English Setter, ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Ellen ten Brink und ich bin Rassebetreuer der Irish Red Setter im DRC (Deutscher Rassehunde Club e.V.) Ich züchte mit liebevoller Hingabe die Rasse Irish Red Setter. Unser Zwinger besteht seit mehr als 23 Jahren und wir haben ein bis zwei Würfe im Jahr. Zu unseren geliebten, eng mit uns zusammen lebenden "Kindern", zählen zehn Irish Red Setter jeden Alters. Ich möchte Ihnen auf diesem Wege gerne Informationen, Anreize und Empfehlungen für die Erneuerungen in der Setterzucht mitteilen.
Sicher haben Sie schon von der Augenkrankheit bzw. Gendefekt PRA (progressive Retinaatrophie) gehört. Progressive Netzhautatrophie, rcd1-PRA, ist eine genetische Störung, die verursacht, dass die Zellen in der Retina (=Netzhaut) im Hintergrund des Auges degenerieren. Bei der bereits länger bekannten Form der rcd1-PRA beginnt diese Degeneration schon im Welpenalter und führt zu einer baldigen Erblindung der betroffenen Tiere. Gordon und English Setter sind hiervon nicht betroffen.
Wir haben bereits im Jahre 2001 unsere Irish Setter auf rcd1 PRA testen lassen!
Erstmals im Jahr 2011 trat eine neue Form auf. Genannt rcd4-PRA. Zuerst nachgewiesen beim Gordon Setter, bestätigten sich Anfang dieses Jahres die Vermutungen, dass diese Mutationsform auch beim Irish Red Setter existiert. Zuerst scheinen die Zellen hier normal zu wachsen, dann jedoch verlieren sie langsam ihre normale Funktion. Dies führt in der Anfangsphase zur Nachtblindheit, danach erblinden die befallenen Hunde zumeist, häufig erst im Alter zwischen 7 und 10 Jahren.
Nachgewiesen wurde dies 2011 durch einen DNA-Test, der von Genetikern des Animal Health Trust (AHT) in England (Suffolk) entwickelt wurde.
Seit kurzem steht nun auch das Labor in Kissingen (Laboklin) zur Verfügung um diesen Test- meist durch den Mundschleimhautabstrich des Hundes- zu vollziehen.
Ich empfehle dringend, lassen Sie Ihre Irish Red und Red And White Setter auf den Gendefekt rcd 1- PRA und rcd 4 - PRA untersuchen; sofern dies noch nicht geschehen ist. Für den Gordon Setter bitte rcd4-PRA.
Sind die Elterntiere frei (NN), bedarf es keiner weiteren Untersuchung des Nachwuchses dieser Elterntiere. Da diese reinerbig sind, das erkrankte Gen nicht in sich tragen und somit auch nicht vererben können.
Hunde mit Merlefaktor oder weiß neigen zu erblicher Taubheit. Um betroffene English Setter sicher und ausschließlich zu erkennen, müssen sie mit einem Audiometriegerät, dem BAER-Test (brainstem auditory evoked potential) untersucht werden. Ein „Klatsch oder Geräuschetest“ reicht in keinem Fall aus, um eine Taub- oder Schwerhörigkeit, eines oder beider Ohren zu bestimmen.
Liebe Züchter, lassen Sie Ihre Welpen vor der Abgabe untersuchen! Nicht jeder Tierarzt kann diesen Test praktizieren … gerne bin ich behilflich einen Tierarzt in Ihrer Nähe zu finden, der den BAER-Test machen kann. Leider gibt es auf diesem Gebiet noch keinen DNA Test. Ich bleibe aber dran!
Zum Schluss … Liebe Züchter, dieser vier wunderbaren, geliebten Rassen … ich hoffe, ich konnte ihnen ein wenig Informationen bieten. Ich bin mir sicher, das jeder von Ihnen nur das Beste für seine Rasse, deren Nachwuchs und den zukünftigen Welpenbesitzern möchte. Wir Züchter im Deutschen Rassehunde Club e.V. sollten alle mit gutem Beispiel vorangehen und nicht „hinterher hinken“.
Wünschen Sie noch weitere Informationen, lassen Sie es mich wissen. Ich helfe Ihnen gerne
Herzlichst, Ihre Ellen ten Brink
Irish Setter Zucht „Of the Red Flash“
info@irish-setterzucht.de
Telefon 0421-4170150